Die London Overground ist quasi die S-Bahn der Metropole. Sie ist bei Train Sim World bereits mit mehreren Strecken vertreten. Mit der Mildmay Line gesellt sich nun eine weitere dazu – diesmal von einem Solo-Entwickler und nicht von DTG. Die Namen sind ziemlich neu, früher hießen sie nach der jeweiligen Strecke. Diese hier war als North London Line bekommt. Sie führt von Stratford nach Richmond, ist aber hier nur bis Willesden Junction gebaut worden. Das fehlende Stück will der Autor aber als kostenloses Update in den kommenden Monaten nachreichen. Vorbildlich.
Auf dieser Strecke verkehren überwiegend Class 378 Capitalstar, eine Variante des Electrostars von Bombardier. Diese sind für den Betrieb mit 750V Gleichstrom und 25kV Wechselstrom ausgerüstet. Das ist auf dieser Strecke auch notwendig, denn letzten Abschnitt bis Richmond teilt man sich mit der Underground. Freilich sehen wir das derzeit noch nicht im Spiel, denn bis Willesden Junction hängt eine Oberleitung. Dort kann man übrigens auf die WCML South und zur Bakerloo Line wechseln, sofern man diese Strecken besitzt. Am anderen ende in Stratford kann man nach Stratford International zur Highspeed One hüpfen. In Realität würde man dafür aber wohl die DLR verwenden.
Die Dockland Light Railway taucht übrigens als KI-Verkehr tatsächlich im Spiel auf. Dazu gesellen sich Doppeldeckerbusse und die typischen Londoner Taxis. Für andere Bahngesellschaften fahren Class 166 und Class 710 stellvertretend. Ersterer wird für die Chiltern Class 165 verwendet, letzterer für die Class 345 der Elisabeth Line und die Class 720/730. Er kommt aber auch in Overground-Farben zum Einsatz und ist dann auch fahrbar. Außerdem taucht die Class 700 von Thameslink, die Class 801 von LNER und die Class 66 auf, sofern man sie besitzt. Mit letzterer fährt man dann auch eine Güterzüge über die Strecke (oder Teile davon).
Der Detailgrad der Strecke ist unübertroffen. Man sieht, dass der Entwickler mit Herzblut und Spaß an der Sache gebaut hat und nicht in erster Linie aus kommerziellen Interesse. An manchen Stellen mussten aber ein paar Kompromisse gemacht werden, damit die Performance nicht ins stottern kommt. Aber das kann man durchaus verzeihen und wer nicht täglich auf der Strecke unterwegs ist, dem wird davon auch kaum was auffallen.
Als S-Bahn fährt man natürlich eher langsam und hält auch sehr oft an. Auch verkehren die Züge im dichten Takt, was man im Fahrplan-Modus sieht. Die Liste an Fahrten scheint schier endlos. Zumindest für die Class 378, für Class 710 und Class 66 ist das Angebot wesentlich überschaubarer. Fast man aber alles zusammen, dann wird hier stunden-, nein tagelanger Fahrspaß geboten.
Den Capitalstar kann man übrigens auch auf der Liberty Line (ehm. Watford DC Line) fahren, die Teil der WCML South ist. Auf der Suffragette Line (ehem. GOBLin) kommt er aber nicht zum Einsatz. Dort war er in Realität auch nur kurz zur Überbrückung zwischen Elektrifizierung und Betriebsaufnahme der Class 710 Aventra im Einsatz. Dazu wurden bei einigen Einheiten der fünfte Wagen kurzzeitig entfernt, denn die Bahnsteige dort erlauben maximal vier.
London Overground: Mildmay Line kann ich als erste Strecke wohl uneingeschränkt jedem Bahnfreund empfehlen. Sie ist auch die erste, die den Vollpreis von 29,99 € absolut wert ist!
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