Ich habe ja versprochen, mir die einzelnen Strecken von Train Sim World 5 noch genauer anzusehen. Unter der Lupe werden bei allen Strecken Mängel sichtbar. Doch der Reihe nach, Fangen wir mit der deutschen Strecke an.

Sie beginnt in Frankfurt am Main Hbf und führt von dort über Offenbach und Hanau nach Fulda. Dort kann man mit der neuen Funktion zum Streckenwechsel auf die Schnellfahrstrecke Kassel – Würzburg springen. Das geht natürlich auch umgekehrt, Voraussetzung ist, dass man beide Strecken installiert hat.

Seit Veröffentlichung wurden inzwischen etliche kleinere Fehler beseitigt und auch Kritik der Kunden berücksichtigt und umgesetzt. So kann man die Strecke selbst inzwischen nahezu fehlerfrei befahren und der Widererkennungswert ist größtenteils gegeben. Hier und da muss man aber noch Hand anlegen.

Das gilt insbesondere auch für das mitgelieferte Rollmaterial. Dazu gehörte die Br 114, die bei der Anfahrt die Fahrstufen wie wild hoch und runter schaltet. Das bereitet Probleme bei der Anfahrt des Zuges. Dieses Verhalten ist auch vom Steuerwagen aus zu beobachten, hier scheint also ein gravierenderes Problem vorzuliegen.

Beim gebildeten Zugverband der Doppelstockwagen hat man wieder das gleiche Problem, wie bei Hamburg – Lübeck: einen zu hohen Anteil an 1. Klasse. Das habe ich ihnen schon damals erklärt und beanstandet, aber es wurde nie behoben. Aber bislang hielt man sich zumindest an die Weisung (one or none = einer oder keiner), die ich ihnen in Bezug auf Erste-Klasse-Wagen im deutschen Nahverkehr gegeben habe. Nun scheint man aber die Zugverbände aber per KI-Z´Tool zu generieren, die diese Weisung nicht kennt. Ergebnis: drei oder mehr Wagen mit 1. Klasse im Zug.

Bei der Br 423 (S-Bahn) handelt es sich um die modernisierte Münchner Variante, die es so in Frankfurt nicht gibt. Man hat lediglich die S-Bahn-München- und Bahnland-Bayern-Aufschriften ersetzt. Für den KI-Verkehr ist das akzeptabel, nicht aber für die fahrbare Variante. Da aber die S-Bahn-Strecke ohnehin nur zwischen Offenbach und Hanau (wo sie parallel zur Fernbahn liegt) befahrbar ist, kann man das als wohlwollenden Bonus sehen.

Ebenfalls neu ist der ICE T (Br 411). Dieser Zug ist mit funktionierender Neigetechnik ausgestattet und wohl das Glanzstück der Strecke. An ihm passt so ziemlich alles. Für den Güterverkehr gibt es die Vectron von DB Cargo (Br 193). Die unterscheidet sich vom Railpool-Variante aus dem letzten Jahr wie in Realität. Sie ist ebenfalls ohne größere Schwächen. Lediglich mit den erlaubten Geschwindigkeiten stimmt einiges nicht. So sind die Güterzugfahrpläne für Tempo 160 ausgelegt, obwohl die eingesetzten Wagen max. für 120 km/h zugelassen sind. Gleiches gilt für die Br 114. Die ist für 140 km/h zugelassen, aber auch hier ist der Fahrplan auf Tempo 160 optimiert. Ärgerlich und unnötig.

Von anderen Strecken gelangen freilich weiteres Rollmaterial auf die Strecke. Es gibt aber auch einen kostenpflichtigen Bonus-Zug. Dabei handelt es sich um den Flixtrain in Form von Br 193 und modernisierten Talbotwagen. Bei der Vectron handelt es sich um die Einsystemvariante, sie unterscheidet sich also deutlich von den anderen beiden Modellen. Der ist qualitativ ganz in Ordnung und wer die zusätzlichen 15 Euro für ein bisserl grüne Action auf deutschen Schienen ausgeben will, wird wohl nicht enttäuscht.

Alles in allem merkt man, dass die Strecke unter Termindruck entstand. Somit verwundert einen die hohe Dichte an Fehlern und Problemen dann auch wenig. Akzeptabel ist das freilich nicht und es bleibt zu hoffen, dass da in den kommenden Wochen und Monaten noch kräftig nachgebessert wird.

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