Von Mainz den Rhein entlang bis nach Koblenz geht die Reise. Angesiedelt, wie die Niddertalbahn, etwa Mitte der 1980er Jahre. Das ist auch just die Zeitperiode in der ich meine erste Zugfahrt von München nach Köln antrat. Da klebte meine Nase am (dreckigen) Fenster des InterCitys fest. Die Fahrt entlang der Rheins war und ist einfach ein Erlebnis. Heutzutage rast man aber eher mit 300 Sachen über die Neubaustrecke und bekommt dabei vom Land dank Schallschutzwänden und Tunnel eh kaum was mit.

Aber zurück zur Erweiterung. Die bringt als neue Lokomotive eine wahre Ikone mit. Die Baureihe 103 zog Schnellzüge, IC/EC und letztlich auch noch den InterRegios durchs ganze Land. Sie kommt in ihrer ursprünglichen Ausführung in Beige-Rot daher. Das ist leider nicht ganz korrekt. Zwar fuhren die in der Tag zu Zeiten der Produktfarben noch so, allerdings ohne das alte metallene DB-Logo. Stattdessen zierte diese das neue rote Logo als schlichter Aufkleber. Bei Hauptuntersuchungen wurden sie dann aber fast alle in Orientrot umlackiert.

Zugbegegnung: Baureihe 110 und 103.

Ergänzend zur Lok gibt es Eurofima-Wagen im pastellrotem Anstrich. Allerdings nur zwei Varianten, einmal 2. Klasse Großraum und 1. Klasse Abteil. Um einen IC zu bilden fehlen aber noch 1. Klasse Großraum und vor allem der Speisewagen. Ohne den fuhr in Deutschland in den 80ern kein IC/EC. Genau genommen gab es noch weiter Wagenvarianten und manche liefen auch nur in bestimmten Zügen. Oft hingen auch noch Kurswagen in den Zügen, die unterwegs hinzugefügt bzw. abgehängt wurden.

Für den Nahverkehr gibt es die 110 mit n-Wagen. Die Lok ist Orientrot, die Wagen dazupassend pastellmint. Allerdings tragen diese das Logo der DB AG, die zu dieser Zeit nicht existierte. Auf der Lok hingegen ist das richtige Logo der Deutschen Bundesbahn zu sehen. Schlampig. Auf eine Korrektur warten wir übrigens immer noch. Auch hier fehlt ein Wagen. Wir haben 2. Klasse und den Steuerwagen, aber der mit 1./2. Klasse fehlt. Typisch DTG halt. Übrigens waren damals bei weitem nicht alle Nähverkehrszüge auf der Rheinstrecke für den Wendezugverkehr ausgelegt, denn die Mehrheit der 110 war dafür gar nicht ausgerüstet. Bei solchen kam auch meist die 111 zum Einsatz.

Mintlinge in St. Goar. Deutlich zu erkennen: das falsche DB-Logo.

Wer die Niddertalbahn besitzt, kann mit dem 628 zwischen Mainz und Gau-Allgesheim pendeln. Dies e Teilstrecke befahren sie auf ihren Weg nach Saarbrücken. Für den Güterverkehr gibt es dagegen keine passende Fahrzeuge. Zwar werden ein paar Güterwagen mitgeliefert und auch ein, zwei Fahrten mit der 110 durchgeführt, aber realistisch ist das nicht. Die 110 ist für diese Aufgabe nicht geeignet, hier täte eine 140 Not.

Auch die Strecke bietet nur das zwingend Notwendige, um sie wiedererkennbar zu machen. Hier und da fehlen aber schon ein paar Dinge, wie beispielsweise Gleisübergänge an Bahnhöfen oder Abspannungen für die Oberleitung. Kleinkram. Die meisten historischen Gebäude sind dagegen enthalten. Alles im allem ist aber auch die virtuelle Fahrt entlang des Rheins ein Erlebnis.

Für das Gebotene sind 35 € aber eindeutig zu viel. Selbst 10 € günstiger würde ich es nur Fans empfehlen, insbesondere wenn sie es mit der Niddertalbahn kombinieren wollen.

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