Die Niddertalbahn verbindet Stockheim mit Bad Vilbel und führt durch eine malerische Landschaft entlang des namensgebenden Flusses. TSG haben die Strecke im Zustand der späten 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts modelliert. So finden sich vielerorts noch alte Formsignale und ungesicherte Bahnübergänge. Mit dem 628.2 ist ein damals neues und modernes Fahrzeug auf der Strecke im Einsatz. Saisonelle Rübenzüge zieht eine 365 im alten Farbgewand über die Strecke. Ansonsten gibt es keinen Güterverkehr mehr.

Bad Vilbel liegt an der Bahnstrecke von Friedberg nach Frankfurt am Main. Dorthin fuhren im Berufsverkehr auch viele Züge weiter. Stockheim (heute: Glauburg-Stockheim) liegt hingegen an der Bahnstrecke von Gießen nach Gelnhausen. Ursprünglich führte hier die Niddertalbahn noch bis nach Lauterbach Nord weiter. Doch dieser Streckenteil ist stillgelegt und abgebaut. Wer sich aber in Stockheim zu den Abstellgleisen ganz ans Ende begibt, findet dort ein Gleis ohne Prellbock und der noch erkennbaren Trassenführung dahinter.

Etwa auf halben Wege in Heldenbergen-Windecken (heute: Nidderau) kreuzen wir die Bahnstrecke von Friedberg nach Hanau. Hier muss die Strecke viel an Höhe gewinnen, um direkt danach wieder ins Tal zu sinken. Im Prinzip liegen die beiden Strecken im Bahnhof parallel zueinander und sind an beiden Enden mit Weichen verbunden. Betrieblich dürften diese Verbindung aber wenig bis keine Rolle gespielt haben, denn die Niddertalbahn ist ja nicht elektrifiziert. Folglich hätte also ein Lokwechsel stattfinden müssen, was aufwendig und langwierig ist.

Herbstliche Stimmung im Niddertal

Die Fahrt auf der Niddertalbahn gestaltet sich eher gemächlich, denn die maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit sind 60 km/h. Die erreicht man aber auch eher selten, denn die vielen Bahnübergänge und engen Kurvenradien machen ein reduzieren der Geschwindigkeit unumgänglich. Allerdings ist so die Anforderung an den Lokführer auch besonders groß, denn man muss immer achtsam fahren und auch regelmäßig ins Horn blasen.

Die Strecke ist detailliert gestaltet und wiedererkennbar. Hier und da hat man aber auch geschlampt. So enden Oberleitungen urplötzlich ohne Abspannung und es fehlen Übergänge zwischen den Gleisen. Auch hängen Büsche und Äste zu weit in den Gleisbereich. An einer Stelle führt das auch dazu, dass der Ast sogar im Führerraum sichtbar ist. Andrerseits ist es aber schön, dass man nicht nur die 08/15-Einheitsbewaldung von DTG verbaut, sondern tatsächlich auch Bäume und Sträucher, die für die Region typisch sind modelliert hat. Die verändern sogar abhängig von der Jahreszeit ihre Belaubung, was ich so bislang in keinem anderen Addon gesehen habe.

Neben dem mitgelieferten Rollmaterial kann man auch KI-Verkehr in Form von 103 und 110 mit entsprechenden Zügen sehen, wenn man die Linke Rheinstrecke von DTG installiert hat. Umgekehrt taucht der 628.2 von TSG auch dort auf. Für die Westfrankenbahn hat man ihn sogar im verkehrsroten Farbkleid verfügbar gemacht.

Die beiden Fahrzeuge sind detailliert umgesetzt und die Bedienung ist sehr realistisch. Bei der 365 hätte ich mir aber den roten DB-Keks bzw. die orientrote Bemalung erhofft, denn mit der 363 von DTG gibt es quasi die selbe Lok im selben Farbkleid schon. Realistisch ist das aber schon, denn Rangier- und Güterzugloks bekamen den neuen Farbanstrich sehr viel später und nur bei Hauptuntersuchungen. So wurden manche Loks von blau-beige direkt in verkehrsrot umlakiert.

Rübenexpress in die Zuckerfabrik Friedberg

Fazit

Die Niddertalbahn ist eine solide Umsetzung mit kleineren Schwächen, die das Spielerlebnis aber nicht wirklich trüben. Allerdings halte ich 35 € ein wenig hoch gegriffen, berücksichtigt man Streckenlänge und Rollmaterial. Daher empfehle ich den Kauf im Sale: 20 – 30 € ist absolut okay!

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